März 2024: Stauden statt Steine!

Vorgärten sollen einladend aussehen, aber möglichst wenig Arbeit machen.

Der Trend zu Kies und Schotter mit nur wenigen oder gar keinen Pflanzen ist vor vielen Häusern unübersehbar. Ein Trend mit negativen Folgen für Tiere, Menschen und Klima.

Wer es besser machen will, setzt auf die pflegeleichte Variante aus trockenheitsresistenten Stauden, Gehölzen und Gräsern. Je nährstoffärmer der Boden ist, umso besser für die genügsamen Pflanzen.

Bei der Staudenauswahl empfehlen wir heimische Sorten wie die Malve, Storchschnabel, Walderdbeere oder Kräuter wie Salbei.

Wichtig ist dass die Blüten der Pflanzen ungefüllt sind und damit Nahrung für Insekten und Vögel bieten. Also Pollen, Nektar und Samen. Sehr dankbar sind die Tierchen für Gehölze, in denen Sie Unterschlupf finden. Das kann ein Totholz Stamm sein oder die aufgeschichteten abgeschnittenen Himbeerstengel vom letzten Jahr.

Eine gute Nachricht für alle, die im Herbst keine Lust mehr haben, im Garten zu arbeiten:

verblühte Stauden und abgefallene Blätter einfach stehen bzw. liegen lassen, damit tun wir Insekten einen großen Gefallen. Denn viele nutzen die Stängel oder das schützende Laub, um darin zu überwintern.

Um den „Gärten des Grauens“ Einhalt zu gebieten, hat das Land Baden-Württemberg die Neuanlage von Schottergärten 2020 offiziell verboten. Aus gutem Grund. Denn zu den ästhetischen Problemen kommen ökologische: Regenwasser kann durch die oft unter dem Schotter verlegte Sperrfolie nicht versickern. Im Sommer staut sich die Hitze in den Steinen und beeinflusst das Mikroklima in den ohnehin schon von der Klimaerwärmung geplagten Städten zusätzlich.

Darunter leiden nicht nur die Menschen. Auch Vögel und Insekten vertragen Hitze schlecht. Allein 53 Prozent der Wildbienenarten sind schon heute bedroht.

Und das nicht nur in der Stadt, sondern auch – und gerade – auf dem Land. Denn vielfach ist dort die Artenvielfalt bereits geringer als in der Stadt. Die Gründe dafür sind vielfältig:

Durch die Flurbereinigung sind die kleinteiligen unterschiedlichen Lebensräume verschwunden, jeder Zentimeter soll bewirtschaftet werden. Dazu kommen die Monokulturen und die Pestizidbelastung. Und nicht nur in Wald und Feld, sondern auch in den ländlichen Wohnvierteln finden Falter, Käfer und Hummel immer seltener ein Zuhause, weil hier ebenfalls die Schotterwüsten wuchern.

 

Quelle: https://schrotundkorn.de/umwelt/oekologischer-vorgarten