Grundsätzlich sollte ihr Rasen einmal jährlich vertikutiert werden. Dann reicht es auch aus, den Rasen nur in eine Richtung zu vertikutieren. Im nächsten Jahr sollten Sie dann die Richtung um 90 Grad drehen.
Beim Vertikutieren kämmt der Vertikutierer mit einer rotierenden Messerwalze den alten Rasenfilz und Moos aus der Grasnarbe.
Wenn Sie schon länger nicht mehr vertikutiert haben, ist es sehr empfehlenswert einmal in Längs-und einmal in Querrichtung zu vertikutieren. So werden auch alle Graswurzeln erreicht. Ihr Rasen wird optimal belüftet und kann auch die wichtigen Nährstoffe wieder besser aufnehmen.
Grundsätzlich ist es möglich von April bis Oktober zu vertikutieren. Der perfekte Zeitpunkt ist das Frühjahr. Ideal ist der Zeitraum Anfang April bis Anfang Mai. Bitte nicht zu früh mit den Arbeiten beginnen. Es muss sichergestellt sein, dass es keine Bodenfröste mehr gibt. Zu beachten ist auch, dass der Boden weder nass (feucht ist in Ordnung) noch sehr trocken ist. Nur so löst sich der Rasenfilz aus den Gräsern.
Bevor Sie mit dem Vertikutieren beginnen, sollten Sie den Rasen auf ca. 6 cm abmähen. Die Messer dürfen nicht zu tief, aber auch nicht zu hoch eingestellt sein! Machen Sie doch erst einmal einen Testlauf an einer unauffälligen Stelle. Dann können Sie bei Bedarf nochmal nachjustieren. Oft entstehen nach dem Vertikutieren kahle Stellen im Rasen, da wo vorher z.B. Moos war. Auch die Rasenwurzeln werden häufig leicht beschädigt.
Diese Fehlstellen sollten mit einer Mischung aus Sand und Komposterde im Verhältnis 1:1 aufgefüllt werden. Danach wird mit einer speziellen Nachsaatmischung, die in jedem Fachhandel erhältlich ist, nachgesät. Es gibt auch Kombiprodukte denen gleich ein Langzeitdünger beigemischt ist. Die Langzeitwirkung hält etwa 3 Monate an. Der Vorteil dieser Präparate ist, dass die Nährstoffe sehr langsam und gleichmäßig an den Boden abgegeben werden. Das ist gut für den Rasen und auch gut für die Umwelt, weil so keine Auswaschung ins Grundwasser stattfindet. Natürlich können Sie auch Rasensamen und Dünger als Einzelkomponenten einbringen. Wichtig finde ich tatsächlich, dass ein guter Langzeitdünger verwendet wird. Und zum guten Schluss sind noch 2 Sachen zu beachten:
Sie müssen unbedingt regelmäßig mähen und gießen!
Beim Mähen gilt die Faustregel: Spätestens dann mähen, wenn der Zuwachs so hoch ist, wie das Gras vor dem Vertikutieren. Hört sich kompliziert an, ist aber ganz einfach. Wenn Sie den Rasen auf 6 cm abgemäht haben, müssen Sie spätestens bei 12 cm Rasenhöhe (6cm Zuwachs) wieder mähen. Das Gras wird so schön dicht und die Halme fallen nicht um.
Wenn ihr Rasen nach dem Vertikutieren gelb wird, liegt das wahrscheinlich daran, dass sie nicht ausreichend gewässert haben. Also bitte immer regelmäßig gießen.
Wir empfehlen unseren Kunden mittlerweile Staudenflächen im Rasen anzulegen. Das geht ohne großen Aufwand und ist viel besser für unsere gebeutelte Umwelt. Bienen und Schmetterlinge finden hier wieder Nahrung, der Wasserbedarf ist oft geringer, als beim Rasen und es sieht obendrein wunderschön aus.
Bild: Kirschbaum (japanische Kirsche) mit insektenfreundlich bepflanzter Baumscheibe und neu angelegtes Staudenbeet im Hintergrund.